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Les Grands Paysages | Doha

 

Doha  - Wüstenlandschaft

Die Skyline am Meer und die Wüste charakterisieren Doha und Umgebung. In den letzten Jahrzehnten hat sich die Hauptstadt Katars durch die Entwicklung am Persischen Golf stark verändert. Entlang der Küstenlinie verschmilzt die Stadt mit anderen Ansiedlungen langsam zu einem Konglomerat. Der Küstenbogen „Corniche“ ist darin ein übergeordneter Bezugspunkt, der neue und ältere Stadtteile verbindet.  Entlang der Küstenlinie entsteht zwischen der alten Stadt,  dem neuen Museum für Islamische Kunst von I.M.Pei sowie dem internationalen Flughafen im Süden und der im letzten Jahrzehnt an der Nordspitze der Corniche entstandenen Skyline ein neues Stadtgebiet mit außergewöhnlichen Anforderungen an die Freiraumgestaltung.  

Im Rahmen eines internationalen Gutachterverfahrens mit fünf Teams sollten Anätze für die städtebauliche, architektonische und freiraumplanerische Entwicklung der Corniche erarbeitet werden. In diesem Kontext thematisierten wir bewusst das Verhältnis von regionaler Tradition und Moderne. Welche gestalterischen Maßnahmen könnten unter den klimatischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen Dohas ein Beitrag im Rahmen der ökonomischen, ökologischen und gesellschaftlichen Entwicklung sein?

Eine moderne Weiterentwicklung und Interpretation der Oasen als alter Gartentypologie der Wüstenregionen bezieht sich auf klimatisch erprobte Kulturtechniken, die zugleich regionale Identität vermitteln. Die Oasenkultur bildet daher für uns die Grundlage der Landschaftsentwicklung für eine moderne Küstenstadt in der Wüste. 

Tradition und Moderne in Doha 

Unser Masterplan an Dohas Küstenbogen (Corniche) folgt dem Gestaltungsansatz, Tradition und Moderne in den verschiedenen Räumen zu verschmelzen. Die öffentlichen Parkanlagen knüpfen an die traditionelle Gartenkultur an (z. B. Oase am Diwan), moderne Bauten werden in neue Parkstrukturen gefügt (z.B. Museum) und an der Uferpromenade klassische, Schatten spendende Gartenräume  vorgeschlagen. Die Redefinition der Corniche am Wasser ist eine der Hauptaufgaben. Mit landschaftsarchitektonischen Mitteln sollen Aufenthalt und Zugang zum Wasser gestärkt werden. Eine in Topographie und Raumnutzung neu interpretierte Oase als Park entlang des Palastes wäre ein Verbindungselement zwischen der Corniche und der Altstadt. Zentral und repräsentativ gelegen würde sie eine alte Gartentypologie des vorderen Orients als  Landeskultur artikulieren.