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Les Grands Paysages | Moskau

 

Moskau: Waldlandschaft

Der rote Platz, Zwiebeltürme, die Moskwa, repräsentative Metro-Stationen und eine expandierende Stadt mit glanzvollen Hochhäusern in „Moskau City“ sind erste Assoziationen mit der russischen Hauptstadt Moskau. Weniger bekannt ist, wie sehr Wälder das Umfeld der Metropole prägen.

Die Stadtregion Moskau liegt im hügeligen Moskauer Becken zwischen mittelgebirgsähnlichen Höhenrücken. Die mit circa 14 Mio. Menschen bevölkerungsreichste Stadtregion Europas breitet sich beiderseits der Moskwa konzentrisch und mit sternförmig angelegten Radialen bis weit ins Umland aus. Die städtische Agglomeration mit zahlreichen Produktionsstätten, Dienstleistungszentren und Infrastruktur zwischen Wäldern, Flussauen und Landwirtschaftsflächen vermittelt in den Randbereichen ein patchworkartig anthropogen geprägtes Landschaftsbild  mit zahlreichen flächenintensiven Ansiedlungen.

Auf einer von Birken geprägten Binnenseelandzunge sollten zahlreiche Bäume  hochwertigen Villen, Hotel, Gastronomie und einem Tagungsgebäude an einer Marina weichen. Um für die Freianlagen nicht noch mehr Wald zu opfern, entwarfen wir ein Konzept, in dem Interventionen für intensivere Freiraumnutzungen auf vorhandenen Lichtungen erfolgen. Lichtungen („Clearings“) sind Inhalt und Programm des Entwurfs, quasi wie invers gedachte Oasen, die den Wald schützen. Ihre Nutzung bewahrt in dem noblen Ambiente ein grüngeprägtes, regional typisches Landschaftsgefühl. Die von altem Baumbestand umgebenen Anlagen tragen so angesichts der auch im Moskauer Raum spürbaren Klimaveränderungen zum Ressourcenschutz mit dem Erhalt der Waldlandschaft bei.

Birken-Landschaft, Moskau  

Die natürlichen Lichtungen im Wald inspirierten das Außenanlagenkonzept für die neue Siedlung. Anstelle einer Tabula rasa, um alle notwendigen Gärten, Tennisplätze, Pavillons etc… unterzubringen, bemühten wir uns, die Zersiedelung der Landschaft zu verhindern, indem wir die vorhandenen Lichtungen als Standorte für Außenraumaktivitäten vorsahen Die Nutzer/ Investoren wurden so erstmals mit einem Konzept der Integration konfrontiert und begrüßten dies aufgrund der bereits massiven Zerstörung der Waldbestände für die städtebauliche Entwicklung. Die Bestandserhaltung durch Nutzung der Lichtungen war Motto, Programm und Inhalt.