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Berlin | Masterplan Landsberger Allee

Bebauungsplan Landsberger Allee, Berlin

„Der Entwurf, entwickelt aus den extremen Polaritäten von Ordnung und Unordnung, entscheidet sich für die dazwischen liegende Substanz, aus der die Vitalität des Alltäglichen geschaffen ist. Vermittelt, durch ein Interesse an den politischen Aspekten des Raumes greift das Projekt strategische Fragen auf über beschleunigtes Wachstum, Dichte, Ökologie sowie neue städtebauliche Möglichkeiten in Gebieten, die allzu lange Zeit als schäbige Hinterhöfe der Stadt angesehen wurden. Es begreift diese Gebiete als Hauptressourcen zukünftiger Möglichkeiten, die heute schon umschrieben werden können.“ […] “Planung ist nicht länger nur eine Frage von Manifesten oder utopische Nostalgien, die sich an die Vergangenheit oder Zukunft richten, sondern die Anliegen der Gegenwart sollten heute zur Sprache kommen. Die städtebauliche Aufgabenstellung fordert Strategien, welche die Untrennbarkeit von Freiheit und Kontinuität, Form und Inhalt sowie Investition und Potential innerhalb eines vielschichtigen Rahmenwerks zum Ausdruck bringen. Diese Probleme lassen sich nicht mehr durch formalistische Ästhetik oder statische Systeme lösen. Sie müssen substantiell und qualitativ bearbeitet werden als Bestandteil einer sich evolutionierenden Kontur neuen Städtebaus, dessen Maßstab die verwandelte europäische Gegenwart ist.“

aus: Daniel Libeskind (1995): Statement - In: Daniel Libeskind Architectural Studio u.a. (1995, 5) Landsberger Allee/ Rhinstraße. Vorbereitung zum Bebauungsplan Juli- November 1995; Berlin (i. A. der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umweltschutz)

 

„Der Entwurf unterscheidet im Rahmen einer Komposition verschiedene Gartenräume und Landschaftsbereiche, welche in Gestalt, Bepflanzung und Nutzung unterschiedlich thematisiert werden sollen. Aufeinander bezogen stehen die Räume in einem Dialog zueinander, sie bilden in ihrer Gesamtheit einen Querschnitt durch unterschiedliche Stadtlandschaften. In Analogie zum städtebaulichen Ansatz, die Vielfalt der Idealvorstellungen als  Mechanismus ineinandergreifend darzustellen und auf das Reich der Möglichkeiten, mit heterogenen ergänzenden Komponenten zu verweisen, werden die Freianlagen als tendenziell offene Planung verstanden, in der einzelne in ihrer Gestalt sehr unterschiedliche Flächen aufeinandertreffen können und ineinander greifen.“ […] Landschaftsgestalterisch ist die Entwicklung grüner Identifikationsorte konzipiert, „welche in Anlehnung an die Getriebe und Hebel der städtebaulich determinierten Nutzungsstruktur die wichtigen Orte im Raum zwischen den Gebäuden charakterisieren und auf die Nutzungen beziehen. Das Arrangement der Räume beruht auf einem inneren Dialog zwischen Nutzung und Gestaltung.“

aus: Müller, Knippschild, Wehberg und Louafi (1995): Entwurfskonzeption der Außenanlagen im Rahmen der Vorbereitung zur Bebauungsplanung/ Grünordnungsplan Landsberger Allee/ Rhinstraße. - In: Daniel Libeskind Architectural Studio u.a. (1995, 43) Landsberger Allee/ Rhinstraße. Vorbereitung zum Bebauungsplan Juli- November 1995; Berlin (i. A. der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umweltschutz)
Städtebaulicher Ideenwettbewerb Landsberger Allee/ Rhinstraße - Berlin 
Urban Development Competition Landsberger Allee/ Rhinstraße - Berlin
Architecture: Daniel Libeskind Architectural Studio u.a. Landscape architecture: Müller, Knippschild, Wehberg und Louafi