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Hannover | Expo 2000

Die Gärten der Weltausstellung, Hannover

Das Millenium ist eigentlich nur ein weiterer Jahreswechsel – und doch mehr. Es ist ein chronometrischer Markstein zweitausendjähriger, christlich gerechneter Zeit: Das Be­wusst­sein des Wandels mit dem perspektivisch fragenden Blick in das soeben beginnende Jahrtausend, der in der Ambivalenz und den archaischen Ängsten davor gefangen ist. Die Weltausstellung ist der (Bei-)Spielort. Zum Ende des Jahrtausends begegnet uns hier unter dem Brennglas betrachtet die unauflösliche Trinität Natur-Mensch-Technik, aus der sich die großen, fast übergroßen Themen der Zukunft formulieren. Es ist unsere Entscheidung, diesen mit der einfachen und doch vielfältigen Metapher des «Flusses» zu antworten. Dieser ist ein Symbol des Wandels und Quelle des Lebens. Er ist hervorragender Ort der Evolution, Anziehungspunkt der Kultur und bei aller Stetigkeit in seinem Fluss der Träger der Entwicklung. Die Festschreibungen rigider Ordnungen, die Halt und Kontinuität vermitteln sollten, müssen sich bewegen und gehen so langsam über in ein Bewusstsein steter Veränderung und Umwälzung, das eine souveräne – aber nicht überhebliche – Freiheit auszeichnet. Flüsse liefern auch das Wasser für Gärten, und diese wiederum sind Ausdruck der Kulturen; sie sind eine Visitenkarte. Der Garten einer Weltausstellung bietet daher idealer Weise in seinem großzügigen und dennoch differenzierten Gelände Raum für Neugier und Erfahrung – der eigenen ebenso wie der des anderen. Die positive Utopie eines solchen Gartens ist die eines blühenden, entwicklungsfähigen und dennoch beständig nutzbaren Stückes Land. Der Ressourcen schonende, effiziente Einsatz von Material und Technik beweist dabei Sinn nicht nur für Verantwortung, sondern ebenso für die Eleganz des gestalterischen Prozesses.

«panta rhei» ... alles fließt ...


Der Fluss ist ein Symbol des Wandels und Quelle des Lebens. Er ist hervorragender Ort der Evolution, Anziehungspunkt der Kulturen und bei aller Stetigkeit in seinem Fluss der Träger der Entwicklung. im Bild des Flusses finden archaische Legenden vom Zweistromland (Turmbau zu Babel) ebenso Platz wie Computersimulationen (virtuelle Realitäten) oder Erscheinungen einer Kommunikation ohne Grenzen (Internet). ... der Ressourcen schonende, effiziente Einsatz von Material und Technik beweist dabei Sinn nicht nur für Verantwortung, sondern ebenso für die Eleganz des gestalterischen Prozesses...