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Les Grands Paysages | Mecca

 

Mekka - Landschaftserlebnis  

Die Landschaft zwischen Jeddah und Mekka ist  karg. Dort Oasen – Vegetation in der Wüste - zu etablieren, bleibt eine Herausforderung, die aber gleichzeitig dem menschlichen Verhalten entspricht, Orte bewohnbar zu machen. Oasen sind eine Basis der altiranischen „pairi.daêza“ von denen das Wort „Paradies“ abgeleitet ist.  Das Asir-Gebirge parallel zum Meer ist gekennzeichnet durch Formationen aus Kalkstein mit bis zu über 2000 Meter hohen Gipfeln und Sandwüste. Die Stadt Mekka befindet sich darin in einem Tal zwischen zwei Bergketten, ca. 70 km entfernt von der Küste des Roten Meeres. Das Klima ist semi-arid mit kaum natürlichem Baumbewuchs oder oberflächigen Gewässern. Östlich der Provinz Mekka bis zum Persischen Golf folgen Wüste und wüstenartiges, hyperarides Land. Zusammen bilden die Hafenstadt Jeddah im Westen, die Stadt Taif im Osten, und der Pilgerort selbst eine ca. 140 km lange Metropolregion. Die Wallfahrer kommen meist in Jeddah Flughafen an und gelangen heutzutage motorisiert über die Schnellstraße entlang einem Wadi (ein Flussbett, das nur gelegentlich Wasser führt) nach Mekka. Das Wadi bildet das Tor zur Stadt.

Auf Wunsch der Stadtverwaltung erarbeiteten wir Vorschläge für Gärten der Umma  (Gemeinschaft der muslimischen Länder) an der Verwaltungsgrenze Mekkas, die allen Besuchern zugänglich sind. Faszinierender als eine kompakte Anlage fanden wir hierbei die Idee eines Konzepts, das die alte Tradition der Pilgerkarawane aufgreift, mit der das Erlebnis einer langsamen Durchquerung verschiedener Landstriche verbunden ist. Die Begegnung mit der Natur in einer solchen Extremlandschaft ist eine Grenzerfahrung, die zeigt, wie fragil Ökosysteme auf inzwischen fast 1/5 der Landfläche der Erde sind. Die Ansiedlung einer Reihe von Oasengärten mit typischen Merkmalen der jeweiligen Länder auf dem Weg nach Mekka, die nacheinander besucht werden, würde einen Teil der Reise wieder zum Landschaftserlebnis werden lassen. 

Gärten der Gemeinschaft, Mekka  

In den Gärten der Umma (Gemeinschaft der muslimischen Länder) sollen spezifische Merkmale der verschiedenen Gartenkulturen mit  architektonischen und dekorativen Elementen wie „Toren“ zum Ausdruck gebracht werden. Die Geometrie der „Gartenoasen“ bezieht sich auf prägnante Landschaftsmerkmale in den  verschiedenen Nationen (z.B. Form einer Küste für Tunesien, eines Wadi für Saudi Arabien, eine Insel - el djazair - für Algerien, ein Berg – Atlas - für Marokko, topographische Berglandschaft für Pakistan) geben. Insgesamt werden die Gärten der Umma wie Stationen einer Karawanen-Route an Oasen gestaltet.