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Les Grands Paysages | Bremen

 

Bremen – bewirtschaftetes Land  

Eben, Weit, Grün – von Gewässern und Gehölzen durchzogene Landwirtschaftsflächen sind typisch für das Bremer Umland. Es wurde über Jahrhunderte ackerbaulich bearbeitet und steht damit für die Urform der Kulturlandschaft: das vom Menschen bewirtschaftete Land. Seen, Flüsse, Gehölze, Böden bilden die Basis für Landschaftselemente wie Felder, Bewässerungskanäle und Windschutzhecken (Bocages), die hier häufig sind. Stadtnah zeugen Produktions- und Hafenanlagen von der gleichzeitigen, international ausgerichteten Kaufmannstradition der Hansestadt Bremen mit ihrer Exklave Bremerhaven. Den Standort prägen heute Landwirtschaft, Schiffs- und Flugzeugbau sowie Raumfahrttechnik und Technologieentwicklung.

Wie viele andere europäische Gegenden erleben auch Bremen und Umgebung fundamentale Veränderungen durch ökonomische, demografische und klimatische Prozesse. Die Transformationen durch Um- und Rückbau, Verdichtung und Neuentwicklung in Folge von Strukturveränderungen bieten die Chance einer Neuorientierung, bei der  Freiraumgestaltung mit qualitätvollen Projekten und Interventionen vorangetrieben werden kann. Initialprojekte können das Augenmerk auf die Landschaftsarchitektur richten, die Ästhetik und Ökologie kombinieren können – an gewachsenen, sich verändernden Standorten ebenso wie in neu entwickelten Stadtteilen. Die Landschaftsinterventionen im Park am Bremer Flughafen und in Bremer-Osterholz sind in diesem Sinne Auseinandersetzungen mit dem Urbanen ebenso wie  Reflektionen über Strukturen der durch Bewirtschaftung entstandenen Kulturlandschaft. 

Strategische Entwicklung. Transformationen. Bremen-Osterholz  

Umnutzung, Umbau, Recycling: Auch die Veränderungen durch Abriss im Industriegebiet bieten Chancen zur Entwicklung eines Leitfadens für die Region, dessen Realisierung nicht auf einen bestimmten Zeitpunkt festgelegt wird, sondern in einer prozesshaften Entwicklung in Abschnitten immer wieder aufgegriffen werden kann. Ein Baumgerüst mit gepflanzten Raumkanten und anderen Baumstrukturen, Felder als typologischer Übergang von der freien Landschaft zur Siedlung, künstliche Erhöhungen, Land Art und Landmarken bieten die Möglichkeit einer sukzessiven Transformation des Industriegebiets. Das FAUN Gelände bietet die Grundstruktur für die gesamte  Entwicklung, mit dauerhaften freiraumgestalterischen Merkmalen in der Landschaft.